Zeitverschwendung. Kaum etwas hasse ich mehr. Wenn ich in der Elternvertretung des Kindergartens stundenlang darüber diskutiere, ob zum Sommerfest lila Einhorn-Servietten oder welche mit Kippladern gereicht werden sollen. Oder ich beim Burger-Van hinter einem Unentschlossenen (soll ich nun mit doppelt Käse oder ohne, oder doch lieber Zwiebeln, dafür aber ohne Soße?) nicht nur gefühlte EWIGKEITEN verschwende, dann könnte ich durchdrehen. Deswegen hier mein Service extra für euch und alle, die so wenig Zeit haben wie ich, das Fazit meines kleinen Tests gleich vorneweg geballert: einer der Dreien hier ist wahrscheinlich der beste Schuh, den ihr je gelaufen seid. Fazit Ende. Für diejenigen unter euch, die mehr Gelassenheit als ich mitbringen, möchte ich etwas weiter ausholen und diese eine kleine Geschichte erzählen. Vor einigen Jahren, damals im Wonnemonat Mai, führte ich ein längeres Interview mit Jan Ulrich, Radprofi a.D. Damals war seine Welt noch weitestgehend in Ordnung, wir saßen am Pool seiner mallorquinischen Finca, tranken ein exquisites Kaltgetränk, so wie es sich für Superstars wie uns geziemt und ließen die Sonne unsere blassgraue Haut bräunen. Sein kleiner Sohn turnte lustig herum und versuchte, mit Arschbomben den Pool zu leeren, und Herr Ulrich erzählte von seiner Jugend in der DDR. Wie er im Training immer das schwerste und behäbigste Rad nahm, nur um dann im Rennen den maximalen Kontrast zu erzielen, wenn er auf seine superleichte und geschmierte Straßenwettkampfmaschine umstieg. E-Bike-Feeling Ost gewissermaßen. Damit flog er dann als junger Bub von Sieg zu Sieg, den Rest kennen wir. Was das mit Laufschuhen zu tun hat? Eine Menge: nur dieser eine Grund würde mir einfallen, den New Balance FuelCell Rebel V2 eben nicht zu JEDER Gelegenheit zu tragen, die man sich vorstellen kann. Und somit sind wir auch schon bei der Auflösung unseres kleinen kryptischen Rätsels von oben und beim Star unseres Tests! Der Rebel ist federleicht, (236gr bei Größe 45) und so fühlt er sich auch am Fuß an. Das Obermaterial ist hauchzart und so dünn, dass man durchgucken kann, nichtsdestotrotz ist der Sitz am Fuß herausragend gut. Nicht zu fest, aber genügend Stabilität, dass es nicht schwammig wird. Der Rebel ist ein Neutralschuh und läuft auf der bekannten, beliebten und bewährten FuelCell-Sohle: sie ist leicht, weich gedämpft und mit einer hohen Energierückführung versehen. Die Sprengung beträgt 6mm, als Sahnehäubchen weist die Sohle einen „Rocker“ auf, sie ist vorgeformt und aufgebogen, um den Abrollvorgang zu unterstützen. Über so Sachen freut sich die Marketingabteilung immer besonders, aber was soll man sagen: es funktioniert. Ganz gleich bei welchem Tempo, das Laufgefühl ist top, weich, aber dennoch aktiv und straff. Obwohl der Rebel sicher eher für die schon schnelleren Einheiten herhalten wird, kann man sich darin auch langsamer und gechillter bewegen. Geht alles. Kurz: einer der besten Laufschuhe, die ich persönlich jemals gelaufen bin. Gibts was zu bekritteln? Für Fersenläufer gibt es sicher komfortablere Schuhe, hier sind Mittelfuß- und Vorfußläufer bevorzugt. Und eine Sache noch: der New Balance FuelCell Rebel v2 wird ob seiner Leichtbauweise höchstwahrscheinliche nicht so viele Kilometer schlucken wie ein Trailschuh mit Treckerprofilen. Is klar. Nehme ich für diese Performance aber schlicht in Kauf. Also thumbs up! Kandidat Nummer zwei ist der New Balance FuelCell RC Elite, ebenfalls versehen mit der leistungsstarken FuelCel-Sohle, diese hier hat es aber ganz besonders in sich: in ihr steckt eine durchgehende Carbon-Platte. Gedacht für den Wettkampf und schnelle Läufe verhilft sie zu einem noch explosiveren Abdruck. Dabei ist die Carbon-Platte erstaunlich flexibel und lässt sich leicht biegen, hier wurde der Laufkomfort also durchaus im Auge behalten. Auf den ersten Metern wirkt der New Balance FuelCell RC Elite ein klein wenig loose, ein Gefühl, das nach kurzer Zeit schwindet und in ein komfortabel-gedämpftes Laufen übergeht, Schwerpunkt: Speed. Das Abrollverhalten ist erstklassig, Vorfuß- und Mittelfußläufer bekommen hier nur das Feinste. Die Passform ist äußerst gut, wie für einen Wettkampfschuh üblich eher eng anliegend. Die Sprengung beträgt 10mm, das Obermaterial ist gestrickt und versehen mit sehr spacig anmutenden NB-Aufsätzen. Sieht also auch schön schnell aus. Die Sohle zieren geometrisch platzierte Mini-Dreiecke, die guten Halt bieten, über deren Lebensdauer wir aber ebenfalls nur mutmaßen können. Der New Balance FuelCell RC Elite ist mit selbstgewogenen 228gr bei Größe 45 ein sehr leichter Schuh, gedacht und gemacht für den Wettkampf, er bietet dafür allerdings noch ein ganze Menge Komfort, sodass er sicherlich nicht nur im Lager der Extremsportler seine Anhänger findet. Als Einstieg in die Welt der Karbon-Wettkampf-Racer ne glatte Eins. Der dritte im Bunde peilt wiederum ein völlig andere Zielgruppe an: der New Balance 860 ist der Stabilschuh unseres Trios. Elf Versionen gab es bereits vor ihm, das hier ist mittlerweile die V12. Hatte NB ja ausreichend Zeit zum feintunen. Und fürwahr, der 860 bietet genau das, was man von ihm erwartet: er ist ein robuster Trainingspartner für hunderte Kilometer, er gibt Überpronierern die gewünschte Unterstützung und festen Halt. Beim 860er kommt die aus dem 1080er und weiteren Geschwistern bekannte Fresh Foam-Mittelsohle zum Einsatz. Dämpft super, wirkt trotzdem relativ straff beim Lauf. Oben wurde ein Mesh-Material verwendet, das äußerst hochwertig und langlebig wirkt. Die Passform ist - wie so oft bei New Balance-Schuhen - hervorragend. Die Außensohle besteht aus hochstrapazierfähigem Gummi, das geradezu noch Kilometern schreit. Diese ganzen Komponenten, die der Lebenszeit des Schuhes zugute kommen, erklären dann das Mehr auf der Waage, der New Balance 860 V12 kommt bei Größe 44 auf 333gr. Läufer, die einen robusten Stabilschuh mit langer Lebenserwartung für die alltäglichen Trainingseinheiten suchen liegen mit dem New Balance 860 V12 goldrichtig. Apropos, alle drei Schuhe wurden uns von NB kostenfrei zur Verfügung gestellt. Was unser Urteilsvermögen selbstverständlich nicht trübt. Konklusion: Jedem Töpfchen sein Deckelchen: so wie der New Balance FuelCell RC Elite das komfortable Renn-Model für den Wettkampf seine Trümpfe ausspielt, ist der New Balance 860 V12 der robuste Stabilschuh für jeden Trainingstag. Unser - ganz persönlicher - Favorit ist der New Balance FuelCell Rebel v2, der leicht, komfortabel, schnell und fancy des Weges kommt. Bitte wählen sie jetzt! Mehr Sachen von NEW BALANCE unter:
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AutorMitch Rotermund, Läufer wider besseren Wissens. Musikliebhaber und Draußenmensch. Zuhause an der Ostsee. Archiv
April 2022
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