Meine Ziele für 2019 Das Jahr 2019 ist da und es steht bei mir, wie sicher bei vielen von Euch auch, die läuferische Saisonplanung an. Dabei gibt es natürlich die persönlich wichtigen Rennen, die ein großes Saisonziel sein können: Sei es das erste mal eine bestimmte Strecke zu laufen oder vielleicht seine Bestzeiten zu verbessern. Es soll hier aber nicht darum gehen, welche Rennen ich für das Jahr geplant habe, sondern um andere Jahresziele, die ich mir gesetzt habe. Rennen bedeuten auch immer Aufwand: Man muss Startgebühr bezahlen, muss meistens mit dem Auto anreisen, das Datum muss passen und zu guter Letzt muss man auch noch in guter Form und gesund sein. Meine alternativen Jahresziele sind so ausgelegt, dass die allermeisten weder einen großen logistischen Aufwand bedeuten, noch dass sie zeitlich fixiert sind. Die Ziele sind für mich fordernd gewählt, im Vordergrund steht aber natürlich immer der Spaß am Laufen. Deshalb sollten diese Ziele auch nicht zu verkrampft gesehen werden, sondern eher als Ansporn an sich selber, sich aus seiner Komfortzone zu bewegen. Dabei kann es gut sein, dass man Dinge erlebt, die man so nie zu träumen gewagt hätte. Genug der Vorrede, hier sind meine Jahresziele für 2019, vielleicht findet ihr ja etwas Inspiration darinnen! 1. Mehr Dehn- und Kräftigungsübungen machen Ich bin faul. Unheimlich faul. Zumindest was das Dehnen und Kräftigen des Körpers angeht. Trotzdem steht dieses Ziel bei mir ganz oben auf der Liste, weil es (leider) eine Grundlage darstellt, mit der ich meine anderen Ziele erreichen kann. Ich laufe zwar unheimlich gerne, alle anderen Körperregionen werden dabei aber von mir eher vernachlässigt. Dabei wäre gerade das so wichtig: um die Verletzungsgefahr zu verringern, um eine bessere Laufperformance zu erreichen, usw... 2. Gegen eine Bergbahn anrennen Rennen sind attraktiv. Rennen lassen das Adrenalin durch den Körper schießen. Rennen machen das Laufen interessanter. Warum sollte man sich also nicht mal einen nicht-menschlichen Gegner aussuchen und versuchen gegen eine Bergbahn zu gewinnen? Von der Berg- bis zur Talstation, oder umgekehrt (was natürlich ungleich schwerer ist). besonders praktisch beim Rennen gegen eine Bahn: Man kann losrennen sobald sich die Türen schließen und wenn man Glück hat, sitzen drin noch Freunde oder Familie, die man auf diesem Weg abzocken kann. Und wenn es dann doch nicht klappt, hat man immerhin eine gute Ausrede: „Die Bahn hat ja auch einen Motor, klar, dass man da nicht gewinnen kann...“ Wenn man grade keine Bergbahn zur Hand hat, kann man das Race auch gegen einen Bus oder eine Straßenbahn starten und durch die Stadt rennen. Könnte schwören, das ist die Stelle, an der ich meine PB verloren habe. 3. Jede Straße meiner Stadt ablaufen Zugegeben: Das ist ein großes Projekt, das erfordert Planung und Ausdauer. Inspiriert hat mich dazu der amerikanische Ultraläufer Rickey Gates. Er läuft momentan in einem Mammutprojekt jede Straße in San Francisco ab. Damit kommt er am Ende auf ungefähr 2000 Kilometer. Deshalb auch die Planung: Je besser diese Challenge geplant ist und je seltener man eine Straße 2x laufen muss, desto schneller kommt man ans Ziel. Nebenbei spart man so auch Kilometer. Aber warum sollte man so etwas machen? In einer Stadt kennt man oft seine bekannten und gewohnten Wege: von Zuhause zum Bäcker, zur Bahn, zum Supermarkt,… aber selbst nach 26 Jahren in immer der gleichen Stadt weiß ich bis heute noch nicht, wie eigentlich manche Stadtviertel aussehen, wer dort wohnt oder wie die Straßen heißen. Das will ich mit diesem Laufprojekt ändern, um so meine Stadt von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Möglich ist diese Challenge natürlich auch im Kleinformat, also „nur“ im eigenen Stadtteil oder einem selbst gewählten und abgegrenzten Gebiet. 4. Von 21 bis 5 Uhr unterwegs sein 9-to-5 mal andersrum. Wie weit komme ich in acht Stunden zu Fuß? Nachts, nach einem anstrengenden Arbeitstag? Früher konnte ich doch auch die ganze Nacht feiern, warum soll das nicht jetzt auch mit dem Laufen funktionieren? So ähnlich schossen mir die Gedanken durch den Kopf, als ich mir diese Challenge gesetzt hatte. Für mich ist es dabei nicht wichtig, ob ich laufe oder gehe. Relevant ist nur, dass ich in Bewegung bleibe. Die größte Herausforderung wird die mentale sein. Sich nach einem langen Tag, vielen Stunden wach, alleine in der Dunkelheit, immer weiter voran zu treiben. Dafür freue ich mich schon auf das Gefühl am Morgen danach: Ganz anders als der Kater nach der durchzechten Nacht, das Gefühl der zufriedenen Erschöpfung. Davor wartet aber noch ein langes Stück Weg auf mich. Lifehack: das ganze am Freitag Abend machen, um das restliche Wochenende zur Regeneration zu nutzen. Hui, schön leer hier. 5. Bei einer Laufveranstaltung helfen Bei jedem Lauf, den ich bisher gelaufen bin hatte ich größten Respekt vor den freiwilligen Helfern. Egal bei welchem Wetter, ob Regen, Schnee, Hitze oder Sturm stehen sie stundenlang an der Strecke und machen das Lauferlebnis für uns Läufer erst möglich. Bei der Startnummernausgabe, an welcher alles reibungslos funktionieren muss. An den Verpflegungsstationen, wo sie hilfsbereit die Becher auffüllen und das Essen bereitstellen. Aber auch als Streckenposten, die aufpassen, dass die Strecke frei bleibt. Wie könnte ich meinen Respekt also besser ausdrücken und dem Sport, der mir soviel gibt, etwas zurückgeben, als bei einer Veranstaltung zu helfen? Dabei kommt es mir auch gar nicht darauf an, was für eine Veranstaltung das ist, meine einzige Voraussetzung ist: Das Engagement muss ehrenamtlich sein! 6. Einen Sonnenaufgang auf einem Berggipfel erleben Sonnenaufgänge sind etwas Unvergleichbares. Bevor die Hektik des Tages ausbricht, noch einmal kurz durchatmen und den Augenblick genießen. Wer schon einmal einen Sonnenaufgang auf einem Berggipfel erlebt hat, weiß, dass sich das Gefühl dort potenziert. Dazu kommt noch die Freude schon vor Sonnenaufgang etwas geschafft zu haben, egal ob der Aufstieg 30 Minuten oder 5 Stunden gedauert hat. Sobald man auf dem Gipfel steht und die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont blinzeln, sind alle Anstrengungen vergessen. Dieses Gefühl, das für mich mit nichts zu vergleichen ist, treibt mich jedes Jahr aufs neue dazu, dieses Ziel anzugreifen und zu erreichen. Besonders im Sommer ist dieses Gefühl etwas ganz besonderes für mich. Sieht irgendwie aus wie Capri-Sonne. 7. Eine FKT laufen
Eine FKT ist eine sogenannte Fastest Known Time. Das heißt die am schnellsten bekannte Zeit für eine klar definierte Strecke. Meistens wird dieser Begriff für Fernwanderwege genutzt. Gerade in den USA gibt es einige Strecken, deren FKT sehr begehrt sind und auf welchen auch immer wieder Laufprofis unterwegs sind. Klar, man sollte nicht zu verschwenderisch mit dem Begriff umgehen, aber im Prinzip kann jeder eine FKT aufstellen. Es braucht dafür nur eine logische Route zwischen zwei markanten Punkten (z.B. von Stadt zu Stadt oder ein Wanderweg quer durch den Wald, einmal um die Stadt). Je nach Art der Challenge kann die Streckenlänge variieren. Dann läuft man die Strecke, dokumentiert das ganze mit Fotos und einem GPS-Track. Um die Challenge dann perfekt zu machen, können die Lauffreunde aufgefordert werden, die FKT zu schlagen. 8. So viele Kilometer am Stück laufen wie noch nie zuvor Dazu gibt es nicht viel zu sagen: Einfach rausgehen und laufen, laufen, laufen. Am Ende reicht es dann hoffentlich, um eine neue persönliche Kilometerbestmarke erreicht zu haben. Oder man meldet sich einfach für ein Laufevent an, bei dem mehr Kilometer das Ziel sind. 9. Nur nach Gefühl laufen, ohne auf die Uhr zu schauen und sich von Distanz oder Pace leiten zu lassen Daten bedeuten mir sehr viel: Wieviele Kilometer bin ich diese Woche gelaufen? Welche Durchschnittspace hatte ich? Wieviele Höhenmeter sind zusammengekommen? Es gibt so viele Daten, die von modernen Laufuhren gesammelt werden. Diese laden zum vergleichen und verbessern ein. Das ist erst einmal nichts Schlimmes. Jedoch merke ich von Zeit zu Zeit, dass mir dabei die Natürlichkeit und die Leichtigkeit des Laufens abhandenkommt. Deshalb ist mein Ziel für nächstes Jahr regelmäßig Läufe zu machen, ohne auf die Uhr zu schauen und rein nach meinem Gefühl zu laufen. Von Diesen Zielen erhoffe ich mir viele schöne, ruhige und meditative Momente, viele neue Strecken und nochmal eine neue Seite meines geliebten Sports kennenzulernen. Vielleicht inspirieren meine alternativen Ziele euch dazu, sich auch nochmal Gedanken zu machen, was den Spaß am Laufen aufrechterhält und was es außer den üblichen Hometrails noch so gibt. Viel Spaß beim Laufen, Euer Marius
0 Kommentare
Mein Name ist Marius. Und ich laufe Ultras. 74 Kilometer, das war die längste Strecke bisher. 74 Kilometer. Was für eine Distanz. Viele Freunde, Bekannte, Kollegen oder Familienmitglieder halten mich schon für verrückt und stellen mir die Frage: WARUM zu Teufel machst du so einen Schwachsinn? Nun, wenn das so leicht zu beantworten wäre und ich es selber wüsste, dann würde ich wahrscheinlich keine Ultras mehr laufen. Und es nicht anstreben, noch längere Strecken zu laufen. Da ich aber immer noch am Laufen bin auf der Suche nach dem Sinn, versuche ich mich im Folgenden an einer Annäherung in 12 Thesen. Dies ist meine ganz persönliche Erklärung, warum Ultralaufen neben all dem Leiden auch reizvoll sein kann. 1. Ultra(trail) Training ist das beste Training, das es gibt Die Kurzfassung des Ganzen: Es macht unglaublich viel Spaß und wird nie langweilig. Denn Ultratraining ist unglaublich vielfältig: Von den kurzen, schnellen Intervalltrainings, über die sehr langen Läufe bis hin zum Ausgleichs- und Athletiktraining. Der geneigte Leser wird jetzt denken, das alles findet sich auch beim Marathontraining. Aber es gibt einige kleine, aber feine Unterschiede: Zum einen wäre da der Aspekt des Laufen auf Trails: Das gibt dem Laufen eine wichtige Komponente. Man muss immer aufmerksam unterwegs sein und die kleinen grauen Zellen werden gefordert. Mir bereitet das deutlich mehr Spaß, als stumpf meine Intervalle auf der Bahn zu laufen oder den langen Lauf auf der Straße zu absolvieren. Dann gibt es eine riesige Bandbreite an Dingen, die trainiert werden wollen: Das Laufen mit Stöcken, das Laufen mit Rucksack, das Bergablaufen, nur um mal einige wenige aufzuzählen. So bekommt jede Einheit einen eigenen Reiz und ist nicht mehr nur Laufen. Und der für mich wichtigste Punkt: man ist so viel in der Natur unterwegs. Das bringt uns auch schon direkt zu These 2. 2. Ultralaufen ist eine Reise zu mir selbst Man verbringt viel Zeit mit sich alleine und mit seinem Körper. So viel Zeit wie ich mir vorher in meinem Leben noch nie für mich genommen habe. In dieser Zeit bleibt natürlich viel Raum, um zum einen die Natur zu bewundern, den Weg zu finden und sich selber zu quälen. Zum anderen ist und bleibt das Ultralaufen aber auch immer ein mentaler Sport. Und wenn ich mental mit mir selbst nicht im Reinen bin, kann ich noch so gut trainiert haben, wenn mich etwas beschäftigt, dann läuft es nicht. Und wenn man so viel durch die Einsamkeit läuft, hat man Zeit sich mit Themen auseinanderzusetzen, die im Alltag sonst hinten runterfallen würden, die man vielleicht auch bewusst verdrängt. So konnte ich schon so einige Dilemmata für mich auf der Laufstrecke lösen und mir eine Lösungsstrategie zurechtlegen. Dabei hilft mir das Ultralaufen und das Training direkt im Leben. 3. Man hat immer eine Ausrede für neues Laufequipment Mal angenommen, der durchschnittliche Läufer in Deutschland legt 20 – 30 Kilometer die Woche auf Asphalt zurück und angenommen, der durchschnittliche Laufschuh hält 800 Kilometer, bis er ausgewechselt werden muss, dann dauert es ein knappes halbes Jahr, bis der Durchschnittsläufer sich ein neues Paar Schuhe kaufen darf. Als Ultratrailläufer mit einem Pensum von gut 120 – 150 Kilometern die Woche, darf ich dagegen alle 6 – 8 Wochen in den Laufladen meines Vertrauens spazieren, um mir neue Schuhe zu kaufen. Und dann braucht man natürlich für jeden Untergrund, jede Distanz und jedes Wetter noch verschiedene Schuhe. So, dass ich inzwischen eine beträchtliche Zahl an Laufschuhen zuhause habe. Doch da fängt der Spaß ja erst an. Je länger die Distanz, desto spezifischer auch die Ausrüstungsgegenstände, die man dafür „braucht“: Regenjacke, Regenhose, Laufweste, Trinksystem. Alles möglichst leicht und passend. Dann natürlich noch die Laufuhr, um jeden Lauf zu tracken. Eine Wissenschaft für sich sind auch noch die Laufcaps, Laufsocken, Sonnenbrillen und Kompressionssocken, die zum einen natürlich funktionell, aber auch stylish sein müssen. Denn, bei der ganzen Ausrüstungshysterie darf man nicht vergessen: Trailläufer sind die Style-Profis im Laufzirkus! Jedes Detail muss aufeinander abgestimmt sein, um ja eine gute Figur auf dem Trail zu machen und die Wanderer zu beeindrucken. Ich halte es jedoch, auch wenn mich manchmal der Kaufrausch packt und ich gerne in neue, schöne Dinge investiere am liebsten wie die Ultratrailpioniere aus den USA: Nur in Splitshorts und Schuhen, mit einer Flasche Wasser über den Trail rennen und dabei auch noch schnell sein. Das ist für mich das größtmögliche Gefühl der Freiheit, das der Alltag für mich bietet. 4. Ultraläufer sind die sozialeren und gemütlicheren Läufer Eine Episode aus meiner noch relativ kurzen Ultralaufkarriere: Im Sommer war ich bei der deutschen Meisterschaft im Ultratraillaufen dabei. Gemeldet waren ungefähr 250 Teilnehmer. Von meinen Stadtmarathonläufen und 10 Kilometerstarts hatte ich folgende Erwartung: Man muss mindestens 15 Minuten vor dem Start an der Startlinie stehen, um eine einigermaßen vernünftige Startposition zu bekommen. Sobald der Startschuss ertönt muss man aufpassen, dass man nicht überrannt wird und stolpert. Bis man seinen Rhythmus laufen kann dauert es mindestens 3-4 Kilometer. Die Realität sah ganz anders aus: Bis zwei Minuten vor dem Start standen alle ganz entspannt im Startbereich herum, die Favoriten unterhielten sich mit anderen Läufern (siehe später Punkt 6.) und keiner machte Anstalten, sich an die Startlinie zu stellen. Erst zwei Minuten vor dem Start, als der Renndirektor dazu aufrief, wurde sich ganz gemütlich einsortiert. Auch meine anderen Starts bei Ultratrails liefen ähnlich ab. Dazu kommt noch die generelle Offenheit: Wenn man zusammen läuft, dann schnackt man halt auch ein bisschen, man hat ja eh genug Zeit. Und die Hilfsbereitschaft: Sollte man mal nichts mehr zu trinken haben, oder es einem scheiße gehen, findet sich immer einer, der hilft. Meistens sogar der nächste Läufer, der vorbeikommt. Zumindest fragen die allermeisten nach, ob alles in Ordnung ist! 5. Man hat grandiose Naturerlebnisse und sammelt Erfahrungen, die man so nicht sammeln würde Welcher normale Mensch steht an einem freien Sonntag um 5 Uhr auf, um einen Marathon zu laufen und danach gemütlich mit der Familie zu Frühstücken? Keiner? Schon richtig, aber Ultraläufer machen das so. Und das hat mein Leben unheimlich bereichert. Wie viele Sonnenaufgänge ich in der Zeit schon gesehen habe, Tiere, die ich in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden beobachten durfte. Ein Vorteil des Ultratrainings ist es nämlich, dass man durch die großen Umfänge, wenn man Familie hat, sehr kreativ werden muss: Da werden die Laufschuhe schon mal abends nach dem Abendessen geschnürt um noch 30 Kilometer laufen zu gehen. Oder eben die angesprochene Einheit morgens um 5. Sehr zu empfehlen in den Bergen, um einen Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben. Grandios ist auch meine Hausrunde im Winter, nachts im Schneetreiben und mit 20 cm Neuschnee zu laufen. Unberührte Schneelandschaft, Äste, die in die Trails hingen und ein Mond, der die ganze Szenerie gespenstisch beleuchtete. Unvergesslich und unvergleichlich. Meine interessanteste tierische Begegnung war übrigens vor kurzem ein Dachs, der mir im Wald über den Weg spazierte, mich misstrauisch ansah und dann weiter seines Weges zog. Aber auch Begegnungen unangenehmer Art gehören dazu: So wurde ich in Griechenland von einigen Wachhunden verfolgt, hatte Kühe, die mir sauer hinterherstierten und wurde im Sommer morgens um 6 vom Gewitter überrascht. 6. Der Ultralaufsport bietet nahbare Vorbilder Wer schon mal in der Woche vor dem UTMB (Ultratrail du Mont Blanc, größtes Trailrennen der Welt um das Montblanc-Massiv, mit 170 Km) in und um Chamonix unterwegs war, ist wahrscheinlich vielen Größen des Trailsports begegnet. Diese sind wahrscheinlich auch immer gerne für ein kleinen Schnack zu haben. Das ist der große Vorteil an einem wachsenden und noch relativ kleinen Nischensport: Die Stars sind Leute, wie du und ich , die sich langsam hochgearbeitet haben. Leute mit Profil, nicht so weichgespült wie jeder x-beliebige Fußballspieler. Menschen, die etwas gelernt haben, lange für ihren Traum gearbeitet haben und es schlussendlich nach oben geschafft haben. So dass beim Ultratrail immer die schöne, illusionäre Vision bleibt, dass jeder schaffen könne, was die Läufer geschafft haben. Positiv kommt dazu, dass die besten Ultraläufer, mit einer Ausnahme, nicht mehr Anfang 20 sind. Einer der weltbesten Wüstenläufer, der immer noch Rennen gewinnt, Marco Olmo, ist schon weit über 60 Jahre alt. 7. Es ist einfacher, erfolgreich zu sein Hand aufs Herz: Jeder, der irgendwie Wettkämpfe läuft, macht das aus einem Antrieb. Und nicht selten ist der Traum da, zumindest einmal die Altersklassenwertung bei einem Laufwettkampf zu gewinnen. Das ist aus zwei Gründen bei Ultraläufen einfacher, als bei anderen Läufen: 1. Geringere Teilnehmerzahlen. 2017 gab es in Deutschland bei 263 Veranstaltungen knapp 114.500 Marathonfinisher. Bei Ultralaufveranstaltungen sind es deutlich weniger, auch wenn es hierfür keine belastbaren Zahlen gibt. Weniger Starter bedeutet gleichzeitig weniger Finisher, also bessere Chancen in der Wertung weiter vorne zu sein. 2. Bei einem Ultralauf entscheidet nicht nur die Schnelligkeit über Sieg oder Niederlage, sondern auch andere Faktoren. Je länger die Distanz wird, desto relevanter werden Faktoren wie die Ernährungsstrategie, die Psyche und die Schmerzaufnahmefähigkeit. Das alles führt dazu, dass auch relativ „langsame“ Läufer die Chance haben, bei einem Ultra weit vorne zu landen. Ich bin ganz ehrlich: Dieser Punkt hat mich immer motiviert Ultras zu laufen und mich bei meinem Training immer weiter zu pushen! Vielleicht wird’s bei mir ja irgendwann auch mal was mit dem Sieg bei einem kleinen Ultramarathon ;-) Wenn das nichts wird, besteht immer noch die Möglichkeit einfach eine kleine Veranstaltung selber zu organisieren. 8. Ultralaufen bietet eine Ausflucht aus dem hektischen Alltag und lässt uns die Ketten der beschränkten Welt, in der wir leben, sprengen Für mich ist klar, sobald ich meine Laufschuhe schnüre und mich auf die Trails begebe, gehört die Zeit nur mir. Kein Handy, keine Mails, keine Anrufe, keine Verpflichtungen. Diese 1 – 3 Stunden am Tag sind meine Zeit, die ich mir gönne, nehme und auch brauche, um wieder aufzutanken. Natürlich kann man diese Erfüllung in vielem suchen und auch finden, aber für mich geht nichts über einen richtig schönen Trainingslauf durch den Wald über flowige Trails. Nichts gibt mir mehr Kraft, mich mit den alltäglichen Problemen auseinanderzusetzen und meine Energiereserven wieder aufzutanken. Wir leben in einer Welt, in der es schwierig ist, Grenzerfahrungen zu sammeln. Im Grunde sind wir ein sehr gemütliches Leben gewöhnt. Das Ultralaufen sprengt diese Ketten und zwingt mich, in Sphären vorzudringen die ich so nicht kannte. Mein Körper wird aufs äußerste strapaziert. Ich mute ihm Dinge zu, von welchen ich nicht weiß, ob er sie bewältigen kann. Trotzdem zwinge ich mich über diese Grenzen zu gehen, weil ich weiß, dass danach wieder ein Hoch- und ein Glücksgefühl kommt. Dieser Rausch, den ich auch auf der Straße nicht finde, ist ein wesentlicher Teil meines persönlichen Antriebs zum Laufen. 9. Die Möglichkeiten Neues zu entdecken und zu erreichen sind unendlich Der Ultralaufsport bietet so unendlich viele Facetten, dass es schier unmöglich ist, ihn in seiner gesamten Breite zu erfassen. Seien es die vielen „kurzen“, landschaftlich reizvollen Ultratrailveranstaltungen bis 100 Kilometer, die flachen 100 Km Straßenläufe, 6, 12 oder 24h Läufe, Ultras in den Bergen bis 100 Meilen, oder die ganz, ganz langen Herausforderungen über 200 Kilometer. Bei diesem Menü findet jeder den richtigen Leckerbissen. Und auch abseits der Veranstaltungen gibt es so viel zu entdecken Warum nicht einfach mal einen Fernwanderweg mit leichtem Gepäck in wenigen Tagen durchlaufen? Warum nicht mal eine Bergtour mit etwas Laufen verbinden und dabei 50 oder mehr Kilometer laufen und so dem Alltag entfliehen?
11. Es gibt unendlich viel gute und inspirierende Literatur und Filme zu dem Thema Wenn mich etwas mit dem Thema Ultralaufen infiziert hat, dass waren es eindeutig die Publikationen, die es zu dem Thema gibt. Hier mal ein kleiner Auszug daraus: - Das Buch „Eat & Run“ von Scott Jurek, einer der besten und einflussreichsten Ultraläufer, den es je gab. In dieser Autobiographie beschreibt er seinen Werdegang zum Ultraläufer und die Herausforderungen, denen er dabei begegnete - Born to Run von Cristopher McDougall, ebenfalls ein Klassiker der Laufliteratur - Ultramarathon Man von Den Karnazis, ein vollkommen verrückter Mann, mit (positiv) verrückten Ideen und Läufen - The Why von Billy Yang: Ein schöner Film auf Youtube, der die Frage dieses Textes nochmals aufgreift: Warum läuft man eigentlich Ultras? Was ist der Reiz dahinter? - Found at 49, ein Film der die ganze Dramatik und Ästhetik des Ultralaufens transportiert - Life in a Day. Eine Reportage über das Frauenrennen beim Western States 100 Mile Endurance Race, welche die besten Frauen auf ihrem Weg vom Start ins Ziel begleitet und dabei auch die Hintergründe der Protagonistinnen beleuchtet. Dies ist nur ein ganz, ganz kleiner Teil dessen, was es an Filmen und Literatur gibt. Sehr viel findet sich einfach frei verfügbar auf Youtube und man kann Tage damit verbringen sich von tollen Menschen und unglaublichen Landschaften inspirieren zu lassen. 12. Egal, wie schlecht es einem ging, wie sehr man gelitten hat oder wie hart man sich verflucht hat: Am Ende will man immer weitermachen und immer weiter gehen – es ist wie eine Sucht
Ich habe viel geschrieben, aber im Prinzip lässt sich alles auf diesen Satz komprimieren. Jeder der vorherigen Thesen führt, manchmal augenzwinkernd, für mich dahin, dass das Ultralaufen die perfekte Sportart ist. Diese ist auch nicht zu vergleichen mit 10 km Läufen oder Marathons, sondern hat ihre ganz speziellen Eigenheiten und Feinheiten, die ich schätzen gelernt habe und die mich dazu bewegen, immer weiter zu machen. Für mich ist auch klar, dass nach 74 km noch lange nicht Schluss ist, der Reiz die Distanzen zu verlängern ist auf jeden Fall da. Und sosehr man das Ultralaufen auch als Wettkampf ansehen kann, am Ende bleibt es vor allem eins: Ein genussvoller, manchmal grenzüberschreitender und schmerzvoller, aber immer wundervoller Begleiter in allen Lebenslagen. Unser RUNNERS-DELIGHT-Buddie Mike ist wieder on the road. Und zwar nicht irgendwo: sein Weg hat ihn geradewegs in die USA geführt, ins Land der unfassbaren Landschaften und der Fitness-Verrückten. Von dort berichtet er für RUNNERS DELIGHT, von seinen Lauf-Ausflügen in Nationalparks, durch Städte und von überall sonst, wohin ihn der Wind so treibt! Heute: Yosemite! 16 Uhr. Langsam geht es auf die Knochen. Wir kommen in der Nähe von Bootjack am Fuße des Yosemite Parks an. Typisch. Wie in Kalifornien üblich riecht es überall nach Marihuana. Kein Wunder, direkt neben uns befindet sich drei ungefähr 2,5 Meter hohe Marihuana Pflanzen. Gleich mal ein paar Bilder für die Freunde zu Hause machen und ab in die Unterkunft. Wirklich cool! BBQ Grill, riesen Küche mit großem Wohnzimmer. Was will man mehr. Wir machen uns mit den Räumlichkeiten vertraut und dann wird erst mal entspannt. Die hin und her Reiserei macht müde und es geht nicht lange, bis ich auf dem Sofa mit dem Gesicht in einer Falte einschlafe. Nachdem ich aus meinem (für mein Gesicht) unbequemen Schlaf aufgewacht bin, entschließen wir uns noch einmal etwas einkaufen zu gehen, um am nächsten Abend zu grillen. Überall Deutsche. Im Supermarkt begegnen wir drei von ihnen, die auch bereits seit drei Wochen in Amerika unterwegs sind. Smalltalk – bezahlen – Rückfahrt. Die kurze Fahrt zum Supermarkt dauert fast eine halbe Stunde – one way! Abends gibt es dann endlich Spaghetti, die wir schon seit LA mit uns herum schleppen. Alles schaffen wir nicht. Macht aber nichts, das kann ich ja zum Frühstück essen (Ich liebe Nudeln wirklich)! Der Wecker klingelt. 8 Uhr. So richtig will keiner aufstehen. Wir trödeln also in den Tag hinein. Lust auf Sport habe ich heute, nach 5 Tagen Training in Folge, irgendwie nicht. Zum Yosemite Park ist es eine Stunde und manche behaupten schon, wir wären zu spät dran. Um 11 Uhr nach meinem Nudelfrühstuck schaffen wir es dann aufzubrechen. Touri Modus! Meine Laufsachen habe ich für Bilder schon mal mitgenommen. Es ist wirklich sehr trocken. Auf dem Weg zum Park haben wir es bereits an einigen Stellen brennen gesehen. Wir wollen aber die volle Dröhnung. Ranger hallo – Geld hier – Auto fahr. Es geht gleich voll los links und rechts von uns Berge. Vanessa navigiert uns mit der Karte durch den Park und wir machen am ersten Parkplatz Stop. Hier gibt es einen Wasserfall, der aktuell aber eher ziemlich mager aussieht. Wir erklimmen die teilweise extrem rutschigen Steine, bis wir an dem Aussichtspunkt ankommen. Fotos hier und da – kurz die Natur auf uns wirken lassen – weiter geht’s. Eine Mittagspause ist langsam auch fällig, wir halten an einem Parkplatz an, wo es dann belegte Sandwiches gibt. Wo geht es als nächstes hin? Diese Frage beschäftigt uns auch sonst immer. Wir brechen auf ins nirgendwo. Irgendwie müssen wir irgendwo hin. „Wir hätten hier abbiegen müssen!“, kommt als Kommentar, als wir eine Kreuzung überfahren. Leider gibt es hier fast ausschließlich Einbahnstraßen und es ist uns nicht möglich wieder umzukehren. Auf einem Hotelparkplatz machen wir Rast. Ein paar Minuten später machen sich die anderen auch auf den Weg. Wir machen uns auf in Richtung Mirror Lake. Nach ungefähr einem Kilometer gibt es wieder einen unglaublichen Wasserfall – nicht… Wasser ist alle. Das Einzige was wir hier zu Gesicht bekommen sind gigantische Steine. Von den Steinen satt gesehen geht es weiter. Ein kurzer Blick auf die Karte verrät uns, dass es bis zum Mirror Lake noch 4 Kilometer sind. „Du könntest doch da hinlaufen“, bekomme ich als Vorschlag. Eigentlich gar keine schlechte Idee denke ich mir. Meine Laufsachen habe ich sowieso bereits an. Camelbak ist auch voll. Why not. Wir verabreden uns am Mirror Lake. Es geht los. Gefühlt falle ich fast um beim Laufen. Ich bin sehr froh, dass es hier genug Bäume gibt die Schatten geben. Die Temperaturen sind schweißtreibend, mein Körper arbeitet viel mehr als zum Beispiel bei den deutlich geringeren Temperaturen in San Francisco. Dazu kommen steinige Trails, die technisch einiges von mir verlangen. Es macht aber wirklich Spaß! Links, rechts, hoch und runter geht es immerzu Richtung Mirror Lake. Unterwegs sagen mir kleine braune Schilder wie weit es noch ist. 0.5 Miles, ich bin wirklich froh dieses Schild zu sehen. Mh… Irgendwie laufe ich schon ziemlich lange für 0.5 Meilen. Bei den nächsten Schildern mach ich halt. Mirror Lake 1.7 Meilen in die andere Richtung. Fuuuuuuuuu… ich bin mental am Ende. Wie kann ich nur so weit in die falsche Richtung laufen… Es hilft nichts. Da muss ich jetzt durch. Handy funktioniert auch nicht. Keine Maps und nur mein Orientierungssinn der normalerweise sehr gut ist. An einem Fluss den ich zuvor schon gesehen hatte, mache ich Halt. Da sind Menschen. Weit weg kann der Lake ja nicht sein. Über Bäume und Steine balanciere ich auf die andere Seite, um dann den Fluss entlang zu laufen. Mittlerweile bin ich recht verzweifelt. Nirgendwo ist ein Schild mit Mirror Lake oder sonst was. Doch da, Menschen. Hier muss irgendwo der Lake sein. Ich halte an. Lake? Fehlanzeige, ein total ausgetrocknetes riesiges Flussbeet liegt vor mir. Really? Überall Menschen. Wie soll ich da meine Freunde finden. Vorwärts. Es hilft alles nichts. Von einer Seite zur anderen geht es. Niemand in Sicht. Eine große geteerte Straße liegt vor mir. Ich laufe und laufe und tatsächlich nach einer Kurve sehe ich sie mir entgegen kommen. Ich fange an zu winken als wäre ich für ein paar Monate verschollen gewesen – ich hab ja mittlerweile auch Hunger. Sandwich und dann auf einen Baum der über einem Fluss liegt. Dort lassen wir unsere Füße hinein hängen. Das Wasser hat um die 12 Grad und es ist bei dieser Hitze mehr als erfrischend. Mein sportliches Abenteuer ist hiermit für heute vorbei. Nachdem wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto gemacht haben, entschließen wir uns noch ein Hotel zu besuchen. Danach geht es die Stunde zurück in unsere Unterkunft, wo wir uns ein richtiges Festmahl zubereiten. Danach dauert es nicht lange und wir fallen alle ins Bett. Bis zum nächsten Mal, Euer Mike! Mehr von Mike findet Ihr auf instagram! Unser RUNNERS-DELIGHT-Buddie Mike ist wieder on the road. Und zwar nicht irgendwo: sein Weg hat ihn geradewegs in die USA geführt, ins Land der unfassbaren Landschaften und der Fitness-Verrückten. Von dort berichtet er für RUNNERS DELIGHT, von seinen Lauf-Ausflügen in Nationalparks, durch Städte und von überall sonst, wohin ihn der Wind so treibt! "Leider verlassen wir Pozo bereits nach einer Nacht und machen uns gegen 15 Uhr auf den Weg nach San Francisco. Um 22 Uhr sind wir dann nach 5 Stunden Fahrt in SFC. Unser Hotel, das Wharf Inn, liegt direkt am Meer. Abends kurz auf die Piste – aber nichts los. Kurz für ein Bier in eine Bar und danach zurück ins Hotel. Direkt gegenüber ist ein 7 Eleven. Besser geht es nicht. Ich bin ein absoluter Fan von Kellogs Rice Riegeln. Morgens geht es für mich wieder in die Laufschuhe. Der Entdecker in mir kommt hervor. San Francisco muss erkundet werden! Vor zum Strand und ab geht es entlang der Piers immer Richtung Bryce Bridge. Im Vergleich zu L.A. habe ich hier sehr viel Gesellschaft von Läufern. Ständig kann ich Leute auflaufen und überholen, was das Training wirklich viel spannender macht. Auf den ersten Metern kommt mir ein Obdachloser entgegen, der plötzlich anfängt laut zu schreien: „Respect my territory, this is the last time i tell you this! I will kill you“. Er gestikuliert mit seinem Arm und zeigt genau in meine Richtung. Für einen Moment frage ich mich wirklich, ob er mich meint und schau zurück. Keiner da außer mir. Als ich ihn überhole stelle ich fest, dass er immer noch nach vorne schaut und mich gar nicht meint… San Francisco die Stadt der Obdachlosen. Hier gibt es besonders viele, hier wird sich, wie ich mir sagen gelassen habe, um die Obdachlosen gekümmert. Weiter geht’s. An der Bryce Bridge, die ich zuerst für die Golden Gate Bridge halte, laufe ich nach rechts, um die Skyline von SFC zu durchqueren. Wirklich gigantisch, wie links und rechts neben mir riesige Tower in die Wolken schießen. Mittlerweile habe ich mich mit der Brotkrümmelfunktion wirklich vertraut gemacht und ein roter Pfeil zeigt mir die Himmelsrichtung, in die ich laufen soll. Es funktioniert super und ich erreiche nach neun Kilometern das Hotel. By the way: Ich laufe mit langem Oberteil. San Francisco ist sehr windig und kalt. Das liegt an zwei Luftströmen, die hier aufeinander treffen. Den restlichen Tag verbringen wir wieder als Touris. Cable Trains, Stadterkundung und eine Boottour rund um Alcatraz und Golden Gate Bridge. Auf der Golden Gate Bridge waren wir trotzdem noch nicht. Also setze ich mir als Ziel dorthin zu laufen. Der Wecker klingelt und ich mache mich auf den Weg. Google Maps sagt mir 7 km. Lets go. Die Route ist genial. Zuerst laufe ich aus San Francisco heraus und komme nach einem kurzen, steilen Anstieg auf eine Schotterpiste, die direkt auf die Bridge zugeht. Irgendwie ist mir etwas langweilig. Vor mir fährt eine ältere Dame mit gemächlichem Tempo. Schnell einen Sprint in ihren Windschatten. Jetzt habe ich einen Pacemaker. 5:20 min / km ist genau richtig. Etwas enttäuscht bin ich schon als sie abbiegt. Weit ist es jetzt sowieso nicht mehr. Erneut werde ich überholt. Kurzer Sprint, Sprint, Sprint. Das Tempo ist wirklich zu hoch. Mit 3:30 renne ich jetzt. Als es auf die Straße geht, lasse ich ihn ziehen. Glück für ihn würde ich sagen. Leider gibt es Bauarbeiten und ich kann den Weg zur Bridge nicht nehmen. 1 km wieder zurück und dann den Aufstieg suchen. Ein toller Weg führt mich immer weiter hinauf, bis ich an einem Aussichtspunkt ankomme. Jetzt bin ich wirklich davor. Auf geht’s! Die letzten Meter sind verrückt. Mit der Höhe habe ich keine Probleme, aber ich habe ein Achterbahngefühl im Bauch. Kurz vor der Hälfte mache ich halt und genieße den Ausblick, auch wenn es wieder typisch SFC neblig, windig und kalt ist. Heute habe ich mal meinen Camelbak Laufrucksack mit. Handy und Riegel passen hier anstatt Trinkflasche auch super rein. Riegel raus und weiter geht es. Bereits jetzt habe ich 10 km. Das wird hart! Auf der Schotterpiste zurück kommt mir eine sehr große Läufergruppe entgegen. Alle um die 20. Hier würde ich auch gerne mitlaufen. Man müsste mich dann allerdings ins Krankenhaus einliefern. Puh. That was a hard one. Aber für das Gefühl, die Golden Gate Bridge zu Fuß erobert zu haben, war es das wert! Jetzt geht es weiter für uns in den Yosemite National Park. Bis dahin, Euer Mike!"
Mehr von Mike findet Ihr auf instagram! Unser RUNNERS-DELIGHT-Buddie Mike ist wieder on the road. Und zwar nicht irgendwo: sein Weg hat ihn geradewegs in die USA geführt, ins Land der unfassbaren Landschaften und der Fitness-Verrückten. Von dort berichtet er für RUNNERS DELIGHT, von seinen Lauf-Ausflügen in Nationalparks, durch Städte und von überall sonst, wohin ihn der Wind so treibt! "Nachdem ich mir am Vortag erfolgreich mit dem Messer beim Avocado schneiden in den Finger geschnitten habe und mit 7 Stichen genäht werden musste, wollte ich Pozo entdecken. Die Reise zu dieser Ranch kam mir wie die Reise von Frodo zum Schicksalsberg vor. Die letzten 5 km führten über eine Quadstrecke, die wir ohne SUV niemals hätten überfahren können. Dafür hat es sich gelohnt: die Landschaft ist der Wahnsinn! Vanessa begleitete mich und wir machen einige Foto und Videoaufnahmen. Eigentlich wollten wir nicht so lange unterwegs sein, aber ich denke die Bilder sprechen für sich. Nachdem wir dann fertig waren begleitet ich sie zurück zur Ranch, wo wir die Heupferde begutachteten. Jetzt aber los. Rucksack abgelegt und ab geht die Entdeckungstour. An der ersten Kreuzung laufe ich nach links, nicht wie zuvor nach rechts. Die Landschaft ist atemberaubend. Im Umkreis von 40 km ist hier nichts außer ein paar einzelnen Ranches. Später erfahre ich, dass ich wie bereits vermutet durch einen Canyon laufe. Nach ungefähr 2 – 3 km geht es bergauf. Leicht, aber dennoch. Breite Serpentinen ziehen sich die Berge entlang, die einen unglaublichen Blick auf die Landschaft freigeben. An einem guten Punkt halte ich Inne. Lasse mich von diesem gigantischen Anblick verzaubern. Leider habe ich keine Kamera dabei um dies festzuhalten. Die Straße entlang sehe ich einen Gipfel. Doch der Magen knurrt und es hat bereits jetzt um 7 Uhr morgens 27 Grad. Es fällt mir wirklich schwer nicht diesen Punkt zu erobern. Schweren Gewissens und mit leerem Magen mache ich mich auf den Weg zurück zur Ranch. Die letzten Meter haben es wirklich in sich. Bestimmt 8 – 12 % geht es hier noch einmal hinauf. Hier könnte ich es bestimmt noch länger aushalten, doch wir entschließen uns weiter nach San Francisco zu fahren. Bei der Abfahrt hat es übrigens 38 Grad!!!
Stay Tuned, Euer Mike!" Mehr von Mike findet Ihr auf instagram!
Touri Action mit Happy End "Was kann man gegen Jetlag tun? Richtig: schlafen. Ahh– nein. Wenn ich einmal wach bin ist es für mich sehr schwer wieder einzuschlafen. Was also unternehmen? Laufen gehen hört sich ganz vernünftig an. Ich ziehe also meine Schuhe an und mache mich auf den Weg. Unser Airbnb ist in LA Inglewood. Es ist 4 Uhr morgens und ich bin mir eigentlich nicht wirklich sicher, aber – give it a try. Los geht’s. Die Straßen hier sind alle gerade angeordnet und ich kann nicht viel falsch machen. Ich laufe also Richtung Friedhof, entscheide mich dann irgendwie um und laufe wie ich gerade Lust habe. Die Straßen sind überraschend leer dafür, dass ich mich in LA befinde. Finde ich zumindest. In einer Seitenstraße sehe ich einen ungefähr 120 kg Amerikaner auf zwei Matratzen liegen. Er wird beschützt von seinen zwei Pitbulls. Sein Schnarchen ist sogar noch 20 m weiter zu hören. Wo bin ich denn jetzt? Kurzer Blick auf die Suunto Uhr - mit Brotkrümmelfunktion habe ich gleich im Blick, wo ich bin. Kurz noch am Supermarkt etwa 20 Meter von unserem Apartment entfernt die Öffnungszeiten überprüft und dann zurück. Wow. Alles so schön eckig hier. Mittags geht es in den Universal, wo ich mich dann zum richtigen Touristen verwandle.
Im Hinterkopf hab ich natürlich, dass sich die Hollywood Hills hervorragend bei Sonnenuntergang zu Bildern eigenen. Nach dem Touri Tag dann in die Laufsachen und ab geht es den Mulholland Blvd hoch. Leider schaffe ich es immer das Hollywoodschild auf den Fotos zu bedecken. Anyway, schöne Bilder sind entstanden! Stay tuned, Euer Mike"
Studenten – die haben es einfach. Sitzen den ganzen Tag in Vorlesungen und machen eigentlich wie jeder Student – nichts. Irrtum! 6:15 am Freitagmorgen. Der Wecker klingelt. Endlich ist es wieder warm genug, um nicht wie ein Eskimo morgens das Haus verlassen zu müssen. Ich habe mich mit Tobi verabredet, meinem Kommilitonen. Er studiert mit mir zusammen Biomechanik. 6:15? Warum sollte ein Student so früh aufstehen, um Sport zu machen? Während meiner Laufbahn als Halbprofi des Radsports habe ich so einiges mitgenommen. Unter anderem auch wie man seinen Fettstoffwechsel anregt (somit schlank bleibt trotz geringerem Trainingsumfangs). Ich selbst bin 1,72 mit 64 kg. Trainingsumfang liegt zwischen 5-10 Stunden die Woche. Ernährung: Wenn nicht gerade ein Fotoshooting ansteht miserabel bis höchst ungesund. Die Hochschulmensa betreibt bereits Werbung mit mir – der Kerl, der dreimal Nachschlag holt. Doch wie kann ich so gut in Form sein, bei so einer Kalorienzufuhr? Disziplin und Wille! Ist der Anfang einmal geschafft, steht dem Wunschgewicht nichts mehr im Weg. Deshalb verabrede ich mich mit Tobi, wobei ich eher seine Motivation bin. Nichts desto trotz freue ich mich jeden Morgen über seine Begleitung zur Tartanbahn, die 1 Kilometer entfernt von unseren Häusern liegt. Tobi ist 1,80 m und sieht aus als würde er gleich einen Marathon in Bestzeit laufen. Trotzdem hält er sich wie ich an das Training auf nüchternen Magen. Heute ist der vierte Trainingstag an dem wir zusammen mit einer Pace von 5:00 – 5:30 pro Kilometer eine halbe Stunde laufen, bevor wir uns dann auf den Weg zur Hochschule machen. In der letzten Runde ziehen wir das Tempo an, um anschließend wieder gemütlich nach Hause zu laufen. Wenn Tobis Cousine (die auch seine Mitbewohnerin ist) nicht gerade wieder Unmengen Brötchen einer Veranstaltung der Hochschule mitgebracht hat, laufe ich nach Hause – ansonsten gibt es 1-2 Brötchen mit Kaffee, um die angegriffenen Speicher wieder aufzufüllen. Zu Hause geht es, wenn es nicht Brötchen gibt, sehr gemächlich zu. Durch den frühen Start habe ich alle Zeit der Welt um zu duschen, zu essen und mich bereit für die Hochschule zu machen. Frühstück:
Erledigt man diese nämlich am Morgen hat man seine erste Trainingseinheit des Tages bereits geschafft und hat gleichzeitig REINES Körperfett verbrannt. REINES ? Ja, nicht bei jeder Trainingseinheit wird reines Fett verbrannt. Durch den Schlaf sinkt der Insulinspiegel und der Körper beschäftigt sich mit der Fettverbrennung (wenn man nicht gerade nachts aufsteht und sich etwas zum Naschen aus dem Kühlschrank holt). Diesen Effekt macht man sich dann zu nutze und kann mit 30 Minuten 300-500 Kalorien verbrennen. Ja, natürlich, ich weiß. Das mit der Fettverbrennung auf leeren Magen sieht mancher Experte vielleicht anders. Aber bei mir hilft das. Und der siebenfache Zeitfahrweltmeister Tony Martin macht es auch. Und die Jungs vom Team Sky. Mir hilft es, bereits vor der ersten Mahlzeit Kalorien verbrannt zu haben. Für ein Fotoshooting in den Dolomiten hab ich das vier Wochen lang durchgezogen und bei mir hat es wirklich wahre Wunder bewirkt! Jetzt aber bloß nicht auf die Idee kommen, zwei Stunden auf nüchternen Magen zu laufen! Das gefällt dem Hormonhaushalt nämlich gar nicht und man schadet sich mehr, als dass man sich Gutes tut. 1 kg Fett entspricht ungefähr 7000 kcal. Man kann sich also einfach ausrechnen, nach wie vielen Tagen man bereits das erste Kilogramm Fett verloren hat. Hier wird dann auch klar: Ohne Fleiß kein Preis! Vertical Divider
Fragen über Fragen. Heute: der London Marathon 2018
Runners Delight: Wie lange läufst Du schon? Was sind Deine sportlichen Ziele? Der London-Marathon ist eine legendäre Veranstaltung. Die Startplätze sind begehrt. Was ging Dir durch den Kopf, als Du erfuhrst, dass Du mit dabei bist?
Tower Bridge, Themse, Big Ben, Buckingham Palace - der London Marathon führt entlang der touristischen Highlights der Stadt. Hat man dafür überhaupt Augen, oder ist man so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass man auch durch Kleinkummerfeld laufen könnte?
New Balance hat extra für den London Marathon Sondermodelle des 1080er und des 890er kreiert. Mit welchem Modell gehst Du an den Start und warum?
Was wird bei einem Marathon am meisten unterschätzt?
Wie lange hast Du Dich auf den London Marathon vorbereitet?
Was tust Du am Tag vor dem London Marathon? Hast Du ein spezielles Ritual?
Es gibt immer ein danach: Was kommt nach dem London Marathon?
Hörst Du das? Ganz leise hinten in Deinem Kopf? Kennste den Kollegen, oder? Da ist es wieder: das schlechte Gewissen. Den ganzen langen Winter nix getan, die Bewegungen beschränkten sich auf exzessive Kaubewegungen. Dazu Ausreden auf Goethepreis-Niveau: Zu doofes Wetter. Zu unfassbar interessanter Film. Zu groß die Unlust. Das einzig Vorbildliche: deine guten Vorsätze. Doch auch sie explodieren in Windeseile wie Knallkörper in der Silvesternacht. Quo vadis, Schweinehund? Doch es gibt auch gute Nachrichten: Du bist nicht allein mit deinem Problemchen. Da draußen gibt es Menschen, denen geht es exakt genauso. Alles ausprobiert. Nie durchgehalten. Und doch ist er da, der feste Wunsch, dass es in diesem Jahr besser wird. Keine 200 Puls mehr beim Treppensteigen. Kein Schwindelanfall beim Staubwedeln. Keine Schweißausbrüche beim Gedanken an Badehosenurlaub. Stattdessen: In Form. Fit wie eine Frikadelle. Dufte drauf. Geht nicht? Au contraire, mes amis. Die Geschichte von kleinen Schrittchen und flachen Hürden Das Highlight ohne Spoileralarm gleich mal vorweg: Das ist machbar. Auch für dich. Natürlich. Sogar leichter, als man vielleicht denken mag. Das hier zu lesen, ist schon der erste wichtige Schritt. Geschafft, yeah! Der Wille ist also da. Eine erstklassige Voraussetzung: Rund 50% aller Deutschen haben laut Studien mit Sport nämlich nix am Hut (zugucken mal außen vor). Höchste Zeit, das zu ändern. Up, up, up – nobody is perfect. Ach ja, die Zeit: Eines der top Totschlag-Argumente pfiffiger Sportmuffel. Zeit, hab ich nicht. Was ist das, Zeit, kostet die was? Hätte ich auch gerne mal, diese Zeit. Hört man ja viel Gutes drüber. Zuerst die schlechte Nachricht: korrekt, Sport kostet Zeit. Nun aber gleich die gute: nicht viel. Insbesondere für Wiedereinsteiger in den Sport ist der zeitliche Aufwand überschaubar. Genau genommen mickrig. Wichtig ist nämlich nicht in erster Linie die Dauer, sondern dass man überhaupt erst mal aktiv wird. Den ersten Schritt tut. Die ersten 15 Minuten. Und das dann regelmäßig. Dann läuft die Sache. Kleine Schritte statt großer Vorsätze. Zuviel Ehrgeiz oder Dauer oder Belastung oder Intensität ist sogar eher hinderlich. Kann man sich also komplett sparen.
Steigt dann die Fitness, steigt mit ihr auch die Motivation. Wenn man die kleinen Einheiten einfach schafft, ist das Erfolgserlebnis da, und man ist bereit, zuzulegen. Den nächsten Schritt zu gehen und das Trainingspensum zu erhöhen. Natürlich wieder mit kleinen Schritten und leicht zu erreichenden Zielen. „Irgendwann wird man dann wie von selbst an den Punkt kommen, an Dauer, Streckenlänge oder Intensität zu arbeiten, an seinen Methoden, Umfängen und Trainingsplänen zu feilen. Später. Aber für den Anfang ist das überhaupt nicht relevant. Entscheidend ist, dass man erst einmal loslegt. Egal womit, ganz gleich wie intensiv.“ Die Grundidee, die dahinter steckt: alles so einfach wie möglich halten. Nicht zu kompliziert. Leicht zu erreichen, eine positive Verstärkung zu erzielen. Ausreden den Nährboden entziehen. Einfache Pläne sind die besten. „Ein guter Trainingsplan für Wiedereinsteiger würde dann so aussehen, dass man zwei Einheiten in der Woche mit bis zu einer halben Stunde angeht, am Wochenende dann alternativ eine Ausfahrt per Rad mit der Familie oder Freunden. Das reicht“, erklärt Sascha Hartmann. „Als Ausgleich für Beine, Bauch, Rücken und Oberkörper eine kleines Heimfitnessprogramm. Fünf bis zehn Minuten pro Tag, mehr nicht. Mit den Klassikern, wie zehn Liegestütze, zehn Sit-ups, 50 Kniebeugen und Hampelmänner, um den Kreislauf zu pushen. Das ist eine gute Basis.“ Drei Fliegen, eine Klappe. Mal ganz nebenbei: Das Grundlagenausdauertraining ist für Freizeitsportlern wie für Profis gleichermaßen wichtig, wird aber regelmäßig vernachlässigt. „Meistens sind die Intensitäten, mit denen trainiert wird, zu hoch, gerade zu Anfang und in der Saisonvorbereitung“, so Hartmann. „Grundlagenausdauer sollte in jedem Trainingsprogramm ihren festen Platz haben, egal bei welchem Leistungsstand. Die Intensität sollte immer so sein, dass man sich dabei noch locker unterhalten kann. In ganzen Sätzen." Genauer ausgedrückt: Der Puls sollte bei 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz liegen (die maximale Herzfrequenz liegt ungefähr bei 220 Schlägen minus Lebensalter). Dieses Grundlagentraining ist enorm wichtig, um die Fettverbrennung richtig in Gang zu bringen. Und dazu darf ich dann kaum noch was essen, oder was? Sachte. Die Stellschrauben in Sachen Ernährung zu justieren, ist nicht besonders kompliziert. Meist reicht es, dem gesunden Menschenverstand aka Brain 1.0 zu folgen. Dass Cola, Chips, Pommes und Gummibärle kontraproduktiv sind - is klar, oder? Sollte man einfach mal beherzigen. Für eine angemessene Abhandlung in Sachen Ernährung reicht der Platz hier kaum aus, er würde die Grenzen dieses Artikels sprengen. Deswegen nur einige kleine Tipps und Denkanstöße:
Sascha Hartmann: „Viele denken, Ausdauersportler benötigen vermehrt Kohlenhydrate. Das ist auch korrekt, trifft aber eher auf trainierte, ambitionierte Freizeit- und Leistungssportler mit einem hohen Energieumsatz zu. Wiedereinsteiger in den Sport arbeiten ja meist noch an ihrem Idealgewicht, und wer das erreichen möchte, der sollte nicht zu viele Kohlenhydrate zu sich nehmen.“ Kaloriendefizit heißt das Zauberwort! Wer abnehmen will, sollte mehr Kalorien verbrauchen, als er zu sich nimmt. Das kann man dadurch erreichen, dass man einfach kalorienärmer isst. Man führt also weniger Kalorien zu. Oder aber, dass man Sport treibt und dadurch mehr Kalorien verbraucht. Am allerallereffektivsten: beides. „Es geht zu guter Letzt ja einfach auch um Lebensqualität“, meint Sascha Hartmann von Kyle Sports. „Lebensqualität im Hier und Jetzt, aber natürlich auch im Alter. Wenn man nicht irgendwann mal anfängt, etwas zu tun, geht uns die nämlich mit 60, 65 Jahren verloren. Und damit meine ich: sich selber die Schuhe zubinden, beim Autofahren einen Schulterblick machen oder aus dem Wagen steigen, ohne dass die Knie wackeln. Und dafür legen wir jetzt den Grundstein. Gesundheit ist eine Sache der eigenen Verantwortung, keine Leistung der Krankenkassen. Aber hier ist die gut Nachricht: Es ist nie zu spät, mit dem Sport anzufangen. In keinem Alter!“
Fitness für Faultiere Okay, bis hierher hast Du es schon mal geschafft. Seite 2. Sehr schön, gibt also noch Hoffnung! Gut, genug geschleimt, reden wir mal Tacheles: dass Du Dich hierher verirrt hast scheint ja einen Grund zu haben. Vielleicht möchtest Du ja doch. So ein bisschen? Ein klein wenig. Soll ja Spaß machen, hört man immer wieder. Und gesund sein. Außerdem attraktiv machen und all sowas. Tollste Sachen liest man ja darüber! Ein bisschen Abspecken könnte auch mal wieder sein. Außerdem nervt die Schnappatmung beim Treppensteigen. Aber wie denn? Ist viel zu anstrengend und aufwendig. Zeit hat man ja auch so wenig. Und eigentlich läuft ja alles top! Passt schon. Ist ja ein freies Land. Hier kann jeder im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung machen, worauf er Lust und Laune hat. Wir möchten Dir trotzdem ein Angebot machen, das Du nicht ausschlagen kannst, oder besser ein Versprechen geben: Wir versprechen Dir, fit zu werden ist nicht sehr anstrengend (nur ein bisschen), es kostet auch nicht viel Zeit (nur ein klein wenig) und wenn Du keinen Bock mehr hast, kannst Du jederzeit zurück auf die total gemütliche Couch. Versprochen! Oft im Wald: ich. Sehr selten anzutreffen: Räuber. Bist Du dabei? Dann zeigen wir Dir, wie das selbst Du als anerkannter Sportmuffel LOCKER schaffst. EASY! Wenn man ein paar Dinge beachtet. Wir werden hier alles so einfach wie möglich halten. Dass es jeder sofort versteht, ohne zwölf Semester Sportwissenschaften studiert zu haben. Das hier ist keine Webseite, auf der Laktatwerte verglichen und Diskussionen über den Glykämischen Index geführt werden. Hier geht es um Spaß. Wie man seinem inneren Schweinehund in den Arsch tritt. Wie man locker und leicht immer fitter wird und auch bleibt. Welche Sportarten außer Laufen sonst noch schocken. Wie man dabei auch noch verflixt gut aussieht und welche hübschen Gadgets es da doch so alles gibt! Und wenn wir uns nächstes Jahr hier wieder sprechen dann – hahaha – lachst Du sicher aus vollem Herzen über unsere ach so durschaubaren Animationsversuche, bindest Deine Laufschühchen und überholst dutzendweise U-Boot-Jogger wie nix! (Also die Typen, die nur alle Jubeljahre auftauchen, bevorzugt in der ersten Januarwoche oder kurz vor dem Klassentreffen.) Also, are you ready?!? Na dann mal Rock n Roll. Bereit für ein neues Leben?
Hier geht es weiter zum Artikel -> "Jetzt aber: Endlich fit!" |
AutorMarius, Ultrarunner & Familienvater, Veganer, läuft am liebsten im Gelände. Archiv
Januar 2019
Kategorien |