Unser RUNNERS-DELIGHT-Buddie Mike ist wieder on the road. Und zwar nicht irgendwo: sein Weg hat ihn geradewegs in die USA geführt, ins Land der unfassbaren Landschaften und der Fitness-Verrückten. Von dort berichtet er für RUNNERS DELIGHT, von seinen Lauf-Ausflügen in Nationalparks, durch Städte und von überall sonst, wohin ihn der Wind so treibt! "Leider verlassen wir Pozo bereits nach einer Nacht und machen uns gegen 15 Uhr auf den Weg nach San Francisco. Um 22 Uhr sind wir dann nach 5 Stunden Fahrt in SFC. Unser Hotel, das Wharf Inn, liegt direkt am Meer. Abends kurz auf die Piste – aber nichts los. Kurz für ein Bier in eine Bar und danach zurück ins Hotel. Direkt gegenüber ist ein 7 Eleven. Besser geht es nicht. Ich bin ein absoluter Fan von Kellogs Rice Riegeln. Morgens geht es für mich wieder in die Laufschuhe. Der Entdecker in mir kommt hervor. San Francisco muss erkundet werden! Vor zum Strand und ab geht es entlang der Piers immer Richtung Bryce Bridge. Im Vergleich zu L.A. habe ich hier sehr viel Gesellschaft von Läufern. Ständig kann ich Leute auflaufen und überholen, was das Training wirklich viel spannender macht. Auf den ersten Metern kommt mir ein Obdachloser entgegen, der plötzlich anfängt laut zu schreien: „Respect my territory, this is the last time i tell you this! I will kill you“. Er gestikuliert mit seinem Arm und zeigt genau in meine Richtung. Für einen Moment frage ich mich wirklich, ob er mich meint und schau zurück. Keiner da außer mir. Als ich ihn überhole stelle ich fest, dass er immer noch nach vorne schaut und mich gar nicht meint… San Francisco die Stadt der Obdachlosen. Hier gibt es besonders viele, hier wird sich, wie ich mir sagen gelassen habe, um die Obdachlosen gekümmert. Weiter geht’s. An der Bryce Bridge, die ich zuerst für die Golden Gate Bridge halte, laufe ich nach rechts, um die Skyline von SFC zu durchqueren. Wirklich gigantisch, wie links und rechts neben mir riesige Tower in die Wolken schießen. Mittlerweile habe ich mich mit der Brotkrümmelfunktion wirklich vertraut gemacht und ein roter Pfeil zeigt mir die Himmelsrichtung, in die ich laufen soll. Es funktioniert super und ich erreiche nach neun Kilometern das Hotel. By the way: Ich laufe mit langem Oberteil. San Francisco ist sehr windig und kalt. Das liegt an zwei Luftströmen, die hier aufeinander treffen. Den restlichen Tag verbringen wir wieder als Touris. Cable Trains, Stadterkundung und eine Boottour rund um Alcatraz und Golden Gate Bridge. Auf der Golden Gate Bridge waren wir trotzdem noch nicht. Also setze ich mir als Ziel dorthin zu laufen. Der Wecker klingelt und ich mache mich auf den Weg. Google Maps sagt mir 7 km. Lets go. Die Route ist genial. Zuerst laufe ich aus San Francisco heraus und komme nach einem kurzen, steilen Anstieg auf eine Schotterpiste, die direkt auf die Bridge zugeht. Irgendwie ist mir etwas langweilig. Vor mir fährt eine ältere Dame mit gemächlichem Tempo. Schnell einen Sprint in ihren Windschatten. Jetzt habe ich einen Pacemaker. 5:20 min / km ist genau richtig. Etwas enttäuscht bin ich schon als sie abbiegt. Weit ist es jetzt sowieso nicht mehr. Erneut werde ich überholt. Kurzer Sprint, Sprint, Sprint. Das Tempo ist wirklich zu hoch. Mit 3:30 renne ich jetzt. Als es auf die Straße geht, lasse ich ihn ziehen. Glück für ihn würde ich sagen. Leider gibt es Bauarbeiten und ich kann den Weg zur Bridge nicht nehmen. 1 km wieder zurück und dann den Aufstieg suchen. Ein toller Weg führt mich immer weiter hinauf, bis ich an einem Aussichtspunkt ankomme. Jetzt bin ich wirklich davor. Auf geht’s! Die letzten Meter sind verrückt. Mit der Höhe habe ich keine Probleme, aber ich habe ein Achterbahngefühl im Bauch. Kurz vor der Hälfte mache ich halt und genieße den Ausblick, auch wenn es wieder typisch SFC neblig, windig und kalt ist. Heute habe ich mal meinen Camelbak Laufrucksack mit. Handy und Riegel passen hier anstatt Trinkflasche auch super rein. Riegel raus und weiter geht es. Bereits jetzt habe ich 10 km. Das wird hart! Auf der Schotterpiste zurück kommt mir eine sehr große Läufergruppe entgegen. Alle um die 20. Hier würde ich auch gerne mitlaufen. Man müsste mich dann allerdings ins Krankenhaus einliefern. Puh. That was a hard one. Aber für das Gefühl, die Golden Gate Bridge zu Fuß erobert zu haben, war es das wert! Jetzt geht es weiter für uns in den Yosemite National Park. Bis dahin, Euer Mike!"
Mehr von Mike findet Ihr auf instagram!
0 Kommentare
Unser RUNNERS-DELIGHT-Buddie Mike ist wieder on the road. Und zwar nicht irgendwo: sein Weg hat ihn geradewegs in die USA geführt, ins Land der unfassbaren Landschaften und der Fitness-Verrückten. Von dort berichtet er für RUNNERS DELIGHT, von seinen Lauf-Ausflügen in Nationalparks, durch Städte und von überall sonst, wohin ihn der Wind so treibt! "Nachdem ich mir am Vortag erfolgreich mit dem Messer beim Avocado schneiden in den Finger geschnitten habe und mit 7 Stichen genäht werden musste, wollte ich Pozo entdecken. Die Reise zu dieser Ranch kam mir wie die Reise von Frodo zum Schicksalsberg vor. Die letzten 5 km führten über eine Quadstrecke, die wir ohne SUV niemals hätten überfahren können. Dafür hat es sich gelohnt: die Landschaft ist der Wahnsinn! Vanessa begleitete mich und wir machen einige Foto und Videoaufnahmen. Eigentlich wollten wir nicht so lange unterwegs sein, aber ich denke die Bilder sprechen für sich. Nachdem wir dann fertig waren begleitet ich sie zurück zur Ranch, wo wir die Heupferde begutachteten. Jetzt aber los. Rucksack abgelegt und ab geht die Entdeckungstour. An der ersten Kreuzung laufe ich nach links, nicht wie zuvor nach rechts. Die Landschaft ist atemberaubend. Im Umkreis von 40 km ist hier nichts außer ein paar einzelnen Ranches. Später erfahre ich, dass ich wie bereits vermutet durch einen Canyon laufe. Nach ungefähr 2 – 3 km geht es bergauf. Leicht, aber dennoch. Breite Serpentinen ziehen sich die Berge entlang, die einen unglaublichen Blick auf die Landschaft freigeben. An einem guten Punkt halte ich Inne. Lasse mich von diesem gigantischen Anblick verzaubern. Leider habe ich keine Kamera dabei um dies festzuhalten. Die Straße entlang sehe ich einen Gipfel. Doch der Magen knurrt und es hat bereits jetzt um 7 Uhr morgens 27 Grad. Es fällt mir wirklich schwer nicht diesen Punkt zu erobern. Schweren Gewissens und mit leerem Magen mache ich mich auf den Weg zurück zur Ranch. Die letzten Meter haben es wirklich in sich. Bestimmt 8 – 12 % geht es hier noch einmal hinauf. Hier könnte ich es bestimmt noch länger aushalten, doch wir entschließen uns weiter nach San Francisco zu fahren. Bei der Abfahrt hat es übrigens 38 Grad!!!
Stay Tuned, Euer Mike!" Mehr von Mike findet Ihr auf instagram!
Touri Action mit Happy End "Was kann man gegen Jetlag tun? Richtig: schlafen. Ahh– nein. Wenn ich einmal wach bin ist es für mich sehr schwer wieder einzuschlafen. Was also unternehmen? Laufen gehen hört sich ganz vernünftig an. Ich ziehe also meine Schuhe an und mache mich auf den Weg. Unser Airbnb ist in LA Inglewood. Es ist 4 Uhr morgens und ich bin mir eigentlich nicht wirklich sicher, aber – give it a try. Los geht’s. Die Straßen hier sind alle gerade angeordnet und ich kann nicht viel falsch machen. Ich laufe also Richtung Friedhof, entscheide mich dann irgendwie um und laufe wie ich gerade Lust habe. Die Straßen sind überraschend leer dafür, dass ich mich in LA befinde. Finde ich zumindest. In einer Seitenstraße sehe ich einen ungefähr 120 kg Amerikaner auf zwei Matratzen liegen. Er wird beschützt von seinen zwei Pitbulls. Sein Schnarchen ist sogar noch 20 m weiter zu hören. Wo bin ich denn jetzt? Kurzer Blick auf die Suunto Uhr - mit Brotkrümmelfunktion habe ich gleich im Blick, wo ich bin. Kurz noch am Supermarkt etwa 20 Meter von unserem Apartment entfernt die Öffnungszeiten überprüft und dann zurück. Wow. Alles so schön eckig hier. Mittags geht es in den Universal, wo ich mich dann zum richtigen Touristen verwandle.
Im Hinterkopf hab ich natürlich, dass sich die Hollywood Hills hervorragend bei Sonnenuntergang zu Bildern eigenen. Nach dem Touri Tag dann in die Laufsachen und ab geht es den Mulholland Blvd hoch. Leider schaffe ich es immer das Hollywoodschild auf den Fotos zu bedecken. Anyway, schöne Bilder sind entstanden! Stay tuned, Euer Mike" |
AutorMarius, Ultrarunner & Familienvater, Veganer, läuft am liebsten im Gelände. Archiv
Januar 2019
Kategorien |